Deutsch-Amerikanisches Symposium "Soft Matters"

(12.-13. Mai, Max-Planck-Campus Golm)

Die „Weiche Materie“ ist ein relativ junges und sehr dynamisches Forschungsgebiet, in dem es um Materialien geht, die leicht auf äußere Kräfte reagieren. Von Zahnpasta über Dispersionsfarbe bis hin zu Bestandteilen von Computerbildschirmen reicht die große Vielfalt der technischen Anwendungen von „Weicher Materie“. Diese Systeme gehören weder zu den kristallinen Festkörpern noch zu den einfachen Flüssigkeiten, denn sie bestehen aus komplexen Flüssigkeiten wie kolloidalen Emulsionen, Polymeren
und Flüssigkristallen. Das wissenschaftliche Verständnis für die „Weiche Materie“ ist erst in den letzten Jahrzehnten entscheidend vorangekommen. In der Zukunft wird die Forschung auf diesem Gebiet sicherlich zu vielen neuartigen Technologien führen, wie z.B. zum aufrollbaren Fernsehschirm.

Des Weiteren umfasst der Begriff „Weiche Materie“ nahezu alle biologischen Materialien wie Membranen, Zellen oder Gewebe. Hier überschneidet sich die Forschung an der „Weichen Materie“ mit der „Biomimetik“, die biologische Lösungen auf synthetische Materialien zu übertragen versucht. Zukünftig werden von den Wissenschaftlern in diesem Bereich besonders große Fortschritte erwartet, z.B. für neue Methoden, Medikamente zu verabreichen, oder bei der Entwicklung von künstlichen Zellen und Geweben.

Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung (MPIKG) in Golm ist eines der weltweit führenden Institute im Bereich der Grundlagenforschung an der „Weichen Materie“. Das diesjährige zweite deutsch-amerikanische Symposium „Soft Matters“ dient dem wissenschaftlichen Austausch mit Forschern vom Laboratorium für Forschung an der Struktur der Materie (LRSM) an der Universität von Pennsylvania in Philadelphia, USA. Es wird von Prof. Reinhard Lipowsky und Dr. Ulrich Schwarz vom MPIKG und von Prof. Arjun Yodh vom LRSM organisiert und ist für alle Interessenten offen.

Am Montag, dem 12. Mai 2003, findet das Symposium im Großen Hörsaal des Max-Planck-Campus in Golm statt und ist den Themen „Weiche Grenzflächen“ und „Zelladhäsion“ gewidmet. Am Dienstag, dem 13. Mai 2003, geht es im Großen Seminarraum des MPIKG weiter mit den Themen „Supramolekulare Architekturen“ und „Polymere“.

Genauere Informationen finden sich im Internet unter www.mpikg.golm.mpg.de/softmatters03/.

Weitere interessante Beiträge

Zur Redakteursansicht