Jiayin Yuan erhält Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker)

Der Chemiker vom Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung nimmt den Preis beim Wissenschaftsforum Chemie der GDCh entgegen. Dies findet vom 30. August bis zum 2. September 2015 in Dresden statt. Der Preis ist mit 6.000 Euro dotiert. Die Stiftungskuratoren würdigen Yuans hervorragende Ergebnisse bei der Entwicklung von neuartigen, funktionellen polymeren ionischen Flüssigkeiten, kurz PILs genannt.

11. August 2015

Yuan und sein Team beschäftigen sich mit speziellen geladenen Polymeren, so genannten polyionischen Flüssigkeiten. So entwickeln sie beispielsweise neuartige, nanoporöse asymmetrische Polyelektrolyt-Membranen, die sie kurz NAPOLI nennen. Solche Membranen besitzen besondere physikalische Eigenschaften und zeigen aufgrund ihrer winzigen, dicht geladenen Poren u.a. größenselektives Verhalten.

„Das Besondere an unserer neu entwickelten porösen Membran ist, das sie einen Gradienten, also ein Gefälle im Grad der Vernetzung aufweist.“ sagt Jiayin Yuan. Auf diese Weise können Substanzen die Membranen durch ortsspezifische Wechselwirkungen unterschiedlich durchqueren. Dies könnte insbesondere für den Bereich Umwelt- und Energietechnik von Bedeutung sein.

Jiayin Yuan

Der aus China stammende Jiayin Yuan studierte zunächst Chemie an der Shanghai Jiao Tong Universität, bevor er nach Deutschland an die Universität Siegen wechselte. Seine Promotion legte er dann erfolgreich an der Universität Bayreuth ab. 2009 kam Yuan als Postdoc an das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam-Golm. Seit 2011 leitet der Polymerchemiker eine Arbeitsgruppe in der Abteilung Kolloidchemie unter Leitung von Markus Antonietti. 2014 erhält Yuan einen der renommierten ERC Starting Grants des Europäischen Forschungsrates mit einer Förderung von rund 1,5 Millionen Euro über eine Laufzeit von fünf Jahren.

Dr. Hermann Schnell-Stiftung

Bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker wurde 1995 von dem erfolgreichen Industriechemiker und Staudinger-Preisträger Dr. Hermann Schnell (1916 - 1999) eine nach ihm benannte Stiftung eingerichtet. Zweck der Dr. Hermann Schnell-Stiftung ist die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, deren physikalisch-chemischer Grundlagen sowie deren Analytik.

Ein Stipendium erhalten können an Hochschulen bzw. öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen tätige junge Chemiker bzw. Chemikerinnen, die in der Regel Habilitanden bzw. Habilitandinnen sein sollten und deutsche Staatsbürger bzw. -bürgerinnen sein sollten.

Bei Kandidaten aus anderen europäischen Ländern muss eine enge Kooperation mit deutschen Forschern und Forschungsstätten belegt sein. Die Förderung erfolgt durch Stipendien. Die Vergabe der Stipendien wird durch Ausschreibung bekannt gemacht; Eigenbewerbung ist möglich. Der Beirat der Stiftung wählt die förderungswürdigen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus. Im Beirat sind zwei Vertreter der GDCh-Fachgruppe Makromolekulare Chemie tätig.

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