Geoffrey A. Ozin und Nicola Tirelli erhalten Forschungspreise der Alexander von Humboldt-Stiftung

Gastwissenschaftler des Max-Planck-Institutes für Kolloid- und Grenzflächenforschung erhalten bedeutende Forschungspreise der Alexander von Humboldt-Stiftung.

19. Juli 2004

Geoffrey A. Ozin, einer der wichtigsten „Materialchemiker“ unserer Zeit, erhält den Alexander von Humboldt-Forschungspreis und wird ab Januar 2005 am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung forschen. Ozin veröffentlichte bislang 495 Artikel, darunter 20 in den Zeitschriften „Nature“ und „Science“, hält 14 US-Patente und zählt 20 seiner Arbeiten zu den 200 meistzitierten innerhalb der Materialwissenschaften. Ob neuartige Tinten, die faktisch auf Knopfdruck jede beliebige Farbe annehmen oder „photonische Kristalle“ – unter seiner Federführung entstanden eine Reihe von neuen, innovativen Technologien. So entwickelte der Chemiker an der Universität von Toronto ein Verfahren, Atome auf einer dünnen Oberfläche perfekt anzuordnen. Wegen ihrer Fähigkeit, Lichtteilchen auf ihrem Weg gezielt zu beeinflussen, nennt man diese Partikel "photonische Kristalle". Statt elektrischer könnten nun Ströme aus Licht in Computern so manipuliert werden, dass der optische Computer wieder ein Stück näher ins Blickfeld seiner Realisierung rückt. Ozin wird im Rahmen eines Gastaufenthaltes seine Forschungsarbeit am Potsdamer MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Zusammenarbeit mit Markus Antonietti fortsetzen.

Auch der künftige Gastwissenschaftler Nicola Tirelli erhielt durch die Stiftung eine besondere Auszeichnung. Er wurde mit dem Friedrich-Wilhelm Bessel Preis geehrt und wird ab August 2004 am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung in der Abteilung Kolloidchemie von Markus Antonietti arbeiten. Nach Forschungsstationen in Italien, der Schweiz und Großbritannien wird der junge Wissenschaftler nun auch in Potsdam erfolgreich nanometergroße Bausteine der Materie und des Lebens untersuchen. Die Entwicklung neuer chemischer und physiko-chemischer Werkzeuge um dadurch intelligente Biomaterialien zu erzeugen, steht dabei im Mittelpunkt seiner Arbeit. So entwickelte er bislang biokompatible Hydrogele, die bei einer Implantation in den Zwischenraum zweier Wirbelkörper bei degenerativer Bandscheibenerkrankung, die Beweglichkeit wieder herstellen und Schmerzen lindern sollen. Darüber hinaus konnte Tirelli Beschichtungen für chirurgische Instrumente und Implantate wie beispielsweise Katheder herstellen.

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