Dr. Topias Kilpinen
Forschungsinteressen
Hemicellulose, die bis zu 25 Prozent der lignocellulosehaltigen Biomasse ausmacht, wird derzeit nur in sehr geringem Umfang genutzt. Dies ist auf die uneinheitliche Produktqualität nach der Extraktion zurückzuführen. Keine der derzeitigen Extraktionsmethoden ist nachhaltig, da sie enorme Mengen an Energie, Reagenzien und Wasser verbrauchen. Ich werde eine neuartige Methode entwickeln, um eine saubere und umweltfreundliche Extraktion von polymerer Hemicellulose aus Biomasse zu erreichen. Damit schaffe ich eine kontrollierbare, erneuerbare Ressourcenbasis für eine nachhaltige Materialentwicklung.
Ich interessiere mich insbesondere für:
- Effiziente Isolierung von reiner polymerer Hemicellulose aus Biomasse unter Berücksichtigung der Prozessnachhaltigkeit
- Neue potenzielle Anwendungen für extrahierte polymere Hemicellulose.
Vita
Dr. Topias Kilpinen ist Postdoktorand in der von Prof. Silvia Vignolini geleiteten Abteilung für Nachhaltige und Bio-inspirierte Materialien am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung.
Er erwarb 2016 seinen Bachelor-Abschluss an der Aalto University School of Chemical Engineering in Espoo, Finnland, mit einer Arbeit zum Thema „Herstellung von Vollzellulose-Verbundwerkstoffen durch oberflächenselektive Auflösung”. Im Herbst 2019 schloss er sein Masterstudium an derselben Universität mit einem Master of Science ab. Der Titel seiner Masterarbeit lautete „Regenerierte Zellulose-basierte Folien und Laborgeräte zu ihrer Herstellung”.
Im Jahr 2024 promovierte er an der Aalto-Universität unter der Betreuung von Prof. Eero Kontturi im Bereich Bioproduktionstechnologie zum Doktor der Naturwissenschaften. In seiner Doktorarbeit untersuchte er die Hydrolyse von Biomasse zu Zuckern und anderen chemischen Grundstoffen mit gasförmigem Chlorwasserstoff. Bei diesem Hydrolyseverfahren wird gasförmiger Chlorwasserstoff in einem Gas-Feststoff-System bei relativ niedrigem Druck (0,1 MPa Überdruck) eingesetzt, um hohe Zuckerausbeuten (> 90 %) zu erzielen. Nach seinem Abschluss im Jahr 2025 trat er in das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung ein.