Irisierende Strukturfarben aus zwei verschiedenen Blickwinkeln

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Die Künstlerin Lidia Sigle kollaboriert mit der Abteilung für Nachhaltige und Bio-inspirierte Materialien, wo sie mit biobasierten Substanzen experimentiert, die mit Licht interagieren. Inspiriert von photonischen Architekturen, die manche Pflanzen entwickelt haben, arbeitet Sigle mit Cellulose, um irisierende Strukturfarben herzustellen.

Strukturfarben entstehen durch periodische Strukturen im Nanobereich, die mit Licht interferieren. Sie erzeugen die intensivsten in der Natur bekannten Farben. Im Gegensatz zu Licht absorbierenden Pigmenten verblassen Strukturfarben nicht. Als Irisieren (engl. »iridescence«) wird das Phänomen bezeichnet, bei
dem bestimmte Oberflächen ihre Farbe zu ändern scheinen, wenn sich der Betrachtungswinkel oder der Beleuchtungswinkel ändert. Durch konstruktive und destruktive Interferenzen erscheinen unter verschiedenen Winkeln andere Farben. Unter bestimmten Winkeln addieren sich die Wellen zu einer starken Reflexion einer einzigen Wellenlänge—einer reinen Farbe.

Vom Europäischen Patentamt anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in Auftrag gegeben, wechselt Sigles Gemälde 5629055 ständig zwischen unendlich vielen ephemeren Zuständen. Die sich wandelnden Farbebenen entstehen durch Self-assembly von Cellulose-Nanokristallen, was den Aspekt des Zufalls einbringt.

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