Max-Planck in Brandenburg: 25 Jahre Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung
Auf den Wurzeln zweier Institute der ehemaligen Akademie der Wissenschaften gegründet, gibt es das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung schon mehr als 25 Jahre lang in Brandenburg. Am 14. September 2018, dem diesjährigen bundesweiten Max-Planck-Tag, wird dieses Jubiläum gebührend gefeiert.
Unter dem Motto „Max-Planck in Brandenburg: 25 Jahre Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung“ blicken wir auf bedeutende Momente unserer noch jungen Institutsgeschichte zurück. Aber auch der Blick nach vorn wird diese Veranstaltung maßgeblich begleiten. In einem Vortragsprogramm wird deutlich werden, dass die Verzahnung von Biologie, Physik und Chemie untrennbar mit innovativen Forschungstechnologien verbunden ist.
Seit nunmehr 150 Jahren beschäftigen sich Menschen mit der Kolloid- und Grenzflächenforschung, auch Wissenschaft der fein verteilten Materie genannt. 1914 bezeichnete man diesen Bereich zwischen der atomaren und makroskopischen Ebene noch als Welt der vernachlässigten Dimensionen. Mittlerweile spielt dieser Forschungszweig eine Schlüsselrolle in der Nanobiotechnologie, bei Entwicklung von zuckerbasierten Impfstoffen und intelligenten Biomaterialien sowie der Grünen Chemie.
Die Max-Planck-Gesellschaft hat vor mehr als 25 Jahren auf die Renaissance dieser zukunftsträchtigen Wissenschaftsdisziplin mit der Gründung des Max-Planck-Institutes für Kolloid- und Grenzflächenforschung reagiert. Nach der deutschen Wiedervereinigung evaluierte der Wissenschaftsrat die Institute der ehemaligen Akademie der Wissenschaften der DDR. Er kam u.a. zu dem Ergebnis, dass in den Instituten für Physikalische Chemie und für Organische Chemie in Berlin-Adlershof und für Polymerchemie in Teltow viel versprechende Aktivitäten existierten, die in ein neu zu gründendes Max-Planck-Institut integriert werden könnten.
Es wurde ein Neubau in dem heutigen Wissenschaftspark Potsdam-Golm vorgesehen, in den die vorübergehend in Berlin-Adlershof und Teltow untergebrachten Gruppen schließlich im April 1999 einzogen. Am 01.10.1993 bzw. 01.11.1993 übernahmen die Gründungsdirektoren Prof. Markus Antonietti, Prof. Reinhard Lipowsky und Prof. Helmuth Möhwald die kollegiale Leitung des Instituts, gaben ihm seine wissenschaftliche Ausrichtung und die Struktur mit den Abteilungen "Grenzflächen" (Möhwald), "Kolloidchemie" (Antonietti) und "Theorie" (Lipowsky). Seit 2003 hat die Abteilung Biomaterialien unter Prof. Peter Fratzl ihre Arbeit aufgenommen, die Abteilung „Biomolekulare Systeme“ unter Leitung von Prof. Peter H. Seeberger wurde im Jahr 2009 gegründet. Damit hat das Institut einen weiteren Schwerpunkt im Bereich der Forschung an der Grenze von Chemie und Biologie gesetzt. Mit der Emeritierung von Helmuth Möhwald im Jahr 2014 wurde die Abteilung Grenzflächen geschlossen. Das Gebiet der Physikalischen Chemie von Grenzflächen wird seither durch die Max-Planck-Forschungsgruppe "Mechano(Bio)chemie unter Leitung von Dr. Kerstin Blank verstärkt.
Neben der intensiven und weltweit führenden Forschungstätigkeit hat das Institut auch seine erfolgreiche Nachwuchsförderung weiter fortgesetzt. Inzwischen sind weit mehr als 50 ehemalige Mitarbeiter auf Professuren an Universitäten berufen worden.