Erweiterungsbau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung wird eingeweiht
Am 21. September 2015 wird der Erweiterungsneubau des Max-Planck-Instituts für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Potsdam-Golm von 10.00 bis 14.00 Uhr festlich eingeweiht.
Durch die Fertigstellung des neuen Gebäudes mit 2300 qm Nutzfläche gewinnt das Institut nach zwei Jahren Bauzeit zusätzlich Platz für den Betrieb moderner Großgeräte, die Einrichtung von Nachwuchsgruppen wie auch für die Forschung von 100 weiteren Mitarbeitern. Die Investitionen hierfür belaufen sich auf mehr als 20 Millionen Euro.
Die Abteilung Biomolekulare Systeme unter Leitung von Professor Seeberger ist froh, dass sie zeitgleich aus den provisorischen Räumlichkeiten der Freien Universität Berlin in den Potsdamer Institutsneubau umziehen konnte. „In den neuen, fantastischen Labors und durch die räumliche Nähe zu den anderen Abteilungen können wir nun gemeinsam grundlegende Fragen zur Rolle komplexer Zucker als Biomaterialien angehen. Nach sechs Jahren Wartezeit wird endlich ein Traum wahr.“ sagt Peter H. Seeberger.
Neben neuen Laborräumen mit vorgelagerten Schreibarbeitsplätzen beherbergt der zusätzliche Flügel auch zentrale Einrichtungen, wie Elektronenmikroskope und NMR-Spektroskopie, die geschützt vor Erschütterungen, im Untergeschoss liegen, sowie zwei Serverräume für die Erweiterung des Hochleistungsrechner-Clusters.
Geschichtliche Entwicklung des Instituts
Das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung wurde nach der Wiedervereinigung auf Grund einer Empfehlung des Wissenschaftsrates am 1. Januar 1992 gegründet. Ein Jahr später übernahmen die Gründungsdirektoren Markus Antonietti (Kolloid-Chemie), Reinhard Lipowsky (Theorie & Biosysteme) und Helmuth Möhwald (Grenzflächen) die kollegiale Leitung des Instituts und bauten ihre Abteilungen an zwei Standorten in Teltow-Seehof und Berlin-Adlershof auf.
Um alle drei Abteilungen zusammenzuführen und Platz für eine vierte Abteilung zu schaffen, wurde das bisherige Institutsgebäude in Golm errichtet und 1999 bezogen. Unter Peter Fratzl hat 2003 dann die vierte Abteilung „Biomaterialien“ ihre Arbeit aufgenommen. Schließlich hat das Institut 2009 mit der Gründung der Abteilung „Biomolekulare Systeme“ unter Peter Seeberger einen weiteren Schwerpunkt gesetzt. Mit der Emeritierung von Helmuth Möhwald im Jahre 2014 wurde die Abteilung Grenzflächen geschlossen und eine neue Max-Planck-Forschungsgruppe "Mechano(bio)chemie" unter Kerstin Blank eingerichtet.
Vision und Mission des Instituts
Kolloide sind winzige Bausteine, welche die grundlegenden Einheiten von lebenden Organismen und vielen nützlichen Materialien bilden. Das Verständnis des Aufbaus sowie die erfolgreiche Synthese dieser kleinen Teilchen werden in Zukunft helfen, drängende Probleme u.a. in den Bereichen Gesundheit, Energie und Transport zu lösen. Das Forschungsprogramm des Instituts beschäftigt sich dabei primär mit den fundamentalen wissenschaftlichen Problemen von Kolloiden und deren Grenzflächen. Die wissenschaftliche Vision des Instituts ist auf zwei Kernbereiche ausgelegt: zum einen auf das Herstellen, Visualisieren, Messen und systematische Verständnis dieser winzigen Bausteine und ihrer Wechselwirkungen, zum anderen auf den Aufbau von mehrskaligen und hierarchischen Systemen aus diesen Bausteinen. Unsere Grundlagenforschung untersucht sowohl biologische und medizinische Fragestellungen als auch Materialien und deren verschiedenste Anwendungen.
Die Mission des Instituts besteht darin, mit wissenschaftlicher Exzellenz eine Brücke von Molekülen zu mehrskaligen Biosystemen und Materialien zu schlagen und dabei NachwuchswissenschaftlerInnen bestmöglich zu fördern. Zur Zeit arbeiten 34 Arbeitsgruppen am Institut, die mit Institutsmitteln unterstützt werden, sowie 9 Arbeitsgruppen, die sich über zusätzliche Mittel selbst finanzieren. Ein wichtiges Element der Nachwuchsförderung ist die internationale Graduierten-Schule (IMPRS) über „Multiscale Bio-Systems“, die 2013 eingerichtet wurde.
Weitere Informationen über das Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung fiinden Sie unter http://www.mpikg.mpg.de