Max-Planck-Forschungspreis 2008 an Peter Fratzl und Robert Langer

Max-Planck-Gesellschaft und Alexander-von-Humboldt Stiftung verleihen hochdotierten Preis von insgesamt 1,5 Millionen Euro

14. März 2008

Der mit insgesamt 1,5 Millionen Euro dotierte Max-Planck-Forschungspreis 2008 geht an den österreichischen Kolloid- und Grenzflächenforscher Prof. Dr. Peter Fratzl und den amerikanischen Chemieingenieur Prof. Dr. Robert Langer. Sie werden für ihre Forschungen über Struktur-Funktions-Beziehungen zur Entwicklung biologisch inspirierter Materialien und Systeme ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet am 26. Juni 2008 im Rahmen der 59. Jahresversammlung der Max-Planck-Gesellschaft in Dresden statt.

Prof. Dr. Peter Fratzl leitet seit 2003 die Abteilung "Biomaterialien" am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung und ist einer der Pioniere auf dem Gebiet biologischer und biomimetischer Werkstoffe. Der Biophysiker versucht zu verstehen, warum Knochen und Holz so extrem stabil und gleichzeitig verformbar sind. Aufgrund seiner originellen experimentalphysikalischen Arbeiten und mehrfach ausgezeichneten interdisziplinären Forschung ist Fratzl einer der exponiertesten Vertreter biomimetischer Materialforschung. Kürzlich hat der Wissenschaftler die Verbreitung von wildem Weizen durch einen Motor- und Steuermechanismus der Grannen entdeckt. Der Preis soll der weiteren Erforschung mechanischer Eigenschaften von biologischen und biomimetischen Materialien dienen sowie biomimetische Materialien stärker ins Blickfeld der Wissenschaft rücken.

Seit 2005 ist Prof. Dr. Robert Langer Institutsprofessor für Chemieingenieurwesen und Medizintechnik am Massachusetts Institute of Technology in Boston (MIT), USA. Langers wissenschaftliche Werke konzentrieren sich vorwiegend auf die Übertragung biologischer Funktionen auf Materialien. Richtungsweisend für die Forschung auf seinem Gebiet sind vor allem seine Arbeiten, die sich mit der kontrollierten Freisetzung von Arzneistoffen befassen. Die Auszeichnung Langers soll biologisch komponierte Materialien im Bereich der biotechnologischen und biomedizinischen Forschung stärker fördern.

Der Max-Planck-Forschungspreis, der internationale Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung und der Max-Planck-Gesellschaft, fördert deutsche und ausländische Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus besonders zukunftsträchtigen Fachdisziplinen. Er wird aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung finanziert. Ausgezeichnet werden jeweils ein in Deutschland und ein im Ausland tätiger Forscher, die bereits international anerkannt sind und von denen im Rahmen internationaler Kooperationen weitere wissenschaftliche Spitzenleistungen erwartet werden. Der Preis wird im jährlichen Wechsel jeweils in einem Teilgebiet der Natur- und Ingenieurwissenschaften, der Lebenswissenschaften oder der Geisteswissenschaften ausgeschrieben.

Die Max-Planck-Gesellschaft
fördert Grundlagenforschung auf internationalem Spitzenniveau in den Lebens-, Natur- und Geisteswissenschaften. Mehr als 13.000 Mitarbeiter und weitere 11.000 Gastwissenschaftler, Doktoranden und studentische Hilfskräfte sind in der Forschung tätig und schaffen die Voraussetzungen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovationen.

Die Alexander von Humboldt-Stiftung
Jährlich ermöglicht die Humboldt-Stiftung über 1.800 Forschern aus aller Welt einen wissenschaftlichen Aufenthalt in Deutschland. Die Stiftung pflegt ein Netzwerk von weltweit rund 22.000 Humboldtianern aller Fachgebiete in 130 Ländern - unter ihnen 40 Nobelpreisträger.
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