Dr. Hermann-Schnell-Stipendium der GDCh (Gesellschaft Deutscher Chemiker) geht an Bernhard V.K.J. Schmidt
Der Chemiker und Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung erhält den mit 3.000 Euro dotierten Preis am 24. September 2018 bei der Tagung der GDCh-Fachgruppe Makromolekulare Chemie. Die Stiftungskuratoren würdigen Schmidts hervorragende Forschungsleistungen auf dem Gebiet der Polymersynthese.
Schmidt und seine Forschungsgruppe beschäftigen sich mit wasserlöslichen Polymeren. Hierbei interessieren sich die Wissenschaftler insbesondere für die Zusammenwirkung verschiedener Typen von wasserlöslichen Polymeren, um winzig kleine Wirkstofftransporter oder Reaktionsumgebungen in wässriger Umgebung zu erzeugen. „Das Besondere an unseren wasserlöslichen Polymeren ist die Bildung von komplexen und vor allem durchlässigen Strukturen. Auf diese Weise können Substanzen wie z.B. Wirkstoffe, Zucker oder Reaktionsprodukte die Transporter oder künstlichen Reaktionsumgebungen problemlos durchqueren“ sagt Bernhard Schmidt. Dieser Effekt könnte in der Zukunft vor allem in der Biomedizin Anwendungen finden, z.B. in der Enzym- oder Chemotherapie.
Bernhard V.K.J. Schmidt
Bernhard V.K.J. Schmidt studierte Chemie an der Technischen Universität Darmstadt bevor er2013 am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) im Fach Polymerchemie in der Gruppe von Prof. C. Barner-Kowollik promovierte. Anschließend arbeitete er als PostDoc in der Gruppe von Prof. C.J. Hawker an der Universität von Kalifornien in Santa Barbara als Stipendiat des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD). Seit 2015 ist er Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in der Abteilung von Prof. Markus Antonietti. Seine aktuelle Forschung befasst sich mit der Selbstanordnung auf der Nanoskala, insbesondere von doppelt hydrophilen Blockcopolymeren, sowie mit der Bildung von Nanopartikeln, Kohlenstoff-Nitrid Polymerkompositen und Polymerisationen in räumlich eingeschränkten Umgebungen.
Dr. Hermann Schnell-Stiftung
Bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker wurde 1995 von dem erfolgreichen Industriechemiker und Staudinger-Preisträger Dr. Hermann Schnell (1916 - 1999) eine nach ihm benannte Stiftung eingerichtet. Zweck der Dr. Hermann Schnell-Stiftung ist die Förderung junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Gebiet der makromolekularen Chemie, deren physikalisch-chemischer Grundlagen sowie deren Analytik. Stipendien können an junge Chemiker bzw. Chemikerinnen vergeben werden, die in der Regel Habilitanden bzw. Habilitandinnen sein sollten, deutsche Staatsbürger bzw. -bürgerinnen sein sollten und an Hochschulen bzw. öffentlich geförderten Forschungseinrichtungen tätig sind.