Dynamische Flüssigkolloide: Lukas Zeininger in das Emmy Noether-Programm der DFG aufgenommen

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert eine neue Emmy Noether-Nachwuchsgruppe in der Abteilung Kolloidchemie am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam. Die unabhängige Nachwuchsgruppe befasst sich mit der Entwicklung neuartiger aktiver Weichmaterialien insbesondere für den Einsatz in der Chemo- und Biosensorik. In den kommenden sechs Jahren wird die Gruppe unter der Leitung von Lukas Zeininger von der DFG mit einer Fördersumme von rund 1,7 Millionen Euro gefördert.

14. Januar 2020

Das junge Forscherteam um Lukas Zeininger beschäftigt sich mit der Herstellung, den Eigenschaften und Anwendungen neuartiger dynamischer Flüssigkolloide. Hierbei handelt es sich um neue Formen mehrphasiger, d.h. „komplexer“ Emulsionen. Im Zentrum steht die Erarbeitung neuartiger Synthesestrategien sowie die Untersuchung der zu Grunde liegenden physikalisch-chemischen Eigenschaften, um die Entwicklung innovativer, "intelligenter" Weichmaterialien mit bioinspirierten Funktionen für ein breites Anwendungsfeld zu ermöglichen. Die Einsatzgebiete reichen dabei von der Biomimetik über die Herstellung optischer und elektronischer Bauteile bis hin zur Bereitstellung neuer chemischer und biologischer Sensorapplikationen.

Durch die Verwendung neuartiger grenzflächenaktiver Substanzen sowie molekularer Schalter als Steuerungselemente erhalten die Chemiker ein grundlegendes Verständnis der Wechselwirkungen zwischen weicher Materie mit den flüssigen Emulsionsgrenzflächen und erhalten so Einblicke in die Thermodynamik und Dynamik aktiver Weichmaterialien. Mit neuen und verbesserten Konzepten könnten so die Anwendungsmöglichkeiten emulsionsbasierter Technologien erweitert und Lösungen für reale Herausforderungen gefunden werden. So wird zum Beispiel ein Sensor für pathogene Mikroorganismen entwickelt, der eine zügige und sichere Detektion von Lebensmittelbakterien gewährleistet, um die Gefahren von Lebensmittelvergiftungen zu minimieren.

„Ziel ist es künstlich intelligente Emulsionssysteme zu entwickeln und neue Anwendungskonzepte vorzulegen, welche Lösungen für reale Herausforderungen bieten. Die Ressourcen aus dem Emmy Noether-Programm ermöglichen es uns ein umfassendes, facettenreiches und tiefgreifendes Verständnis der grundlegenden chemischen und physikalischen Eigenschaften dynamischer Flüssigkolloide zu erhalten um maßgeschneiderte innovative Materialien mit künstlichen bio-inspirierten Funktionen bereitzustellen“ sagt Lukas Zeininger, Gruppenleiter der Emmy Noether-Nachwuchsgruppe.

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