Potsdamer Forscherin erhält Förderpreis "Women in Science"

Dr. Margarita Staykova, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung, erhält die mit 20.000 EUR dotierte Auszeichnung, die von der Unesco, dem Kosmetikkonzern L’Oréal und der Christiane-Nüsslein-Vollhard-Stiftung vergeben wird.

Das deutsche Programm „Woman in Science“ richtet sich an herausragend qualifizierte, in Deutschland tätige Doktorandinnen der experimentellen Naturwissenschaften mit Kindern und soll Karriereabbrüche durch Familiengründung verhindern. Neben zwei anderen Wissenschaftlerinnen erhielt die Potsdamer Biophysikerin den Förderpreis „Women in Science“ 2009.

Dr. Staykova untersucht die Wirkung von elektrischen Feldern auf Zellen und besonders auf Zellmembranen. Elektrische Felder finden in der Biotechnologie und Medizin zunehmend Einzug. Sie werden verwendet um verschiedene Zelltypen, Vesikel und andere biologische Partikel zu verschieben, zu immobilisieren, zu rotieren und sogar zu sortieren. Hochrelevant und bislang kaum erforschte Phänomene sind die komplexen Bewegungsmuster, die elektrische Felder auf den Lipidmembranen und auch in der umgebenden Flüssigkeit auslösen können. Zur Untersuchung dieser Muster verwendet die Wissenschaftlerin Riesen-Lipidvesikel, die als biomimetisches Modell der Zellmembran dienen. Im Fokus steht dabei auch die Entwicklung eines umfassenden elektrohydrodynamischen Modells.

"For Women in Science"
"For Women in Science" ist ein internationales Förderprogramm der UNESCO und L'Oréal. Seit 2006 werden auch Wissenschaftlerinnen in Deutschland gefördert. Da gerade in Deutschland die Familiengründung häufig zum Abbruch oder zur Unterbrechung einer vielversprechenden Karriere führt, richtet sich das Programm hier an Wissenschaftlerinnen mit Kindern. Jungen herausragend qualifizierten Forscherinnen soll die Karriere erleichtert werden: Sie erhalten eine finanzielle Unterstützung für Haushalt und Kinderbetreuung sowie für Weiterbildungsmaßnahmen. Darüber hinaus fließt ein Teil an die Institute, in denen die Wissenschaftlerinnen arbeiten, um dort die Kinderbetreuungsmöglichkeiten zu verbessern. Ab 2010 werden anstelle von jährlich drei Postdoktorandinnen, drei Doktorandinnen gefördert.

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