Carl-Ramsauer-Preis 2008 für Dissertation über Molekulare Motoren
Dr. Melanie Müller, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam, wird am 19. November der Carl-Ramsauer-Preis 2008 verliehen. Die Auszeichnung ist mit 1.500 EUR dotiert.
Die junge Wissenschaftlerin erhält den Preis für ihre Dissertation "Bidirektionaler Transport durch molekulare Motoren", die von Prof. Dr. Reinhard Lipowsky betreut wurde. Frau Müller hat herausgefunden, dass die Transportprozesse in den Zellen unseres Körpers mit Hilfe eines Tauziehähnlichen Mechanismus funktionieren. Zwei konkurrierende Motorteams bewegen sich wie beim Tauziehen in entgegen gesetzte Richtungen. Das Gewinnerteam bestimmt nach dem Kampf dann die Transportrichtung.
Einige zelluläre Frachten werden nur von einer Motor-Sorte gezogen (rot oder grün) und laufen deshalb nur in eine Richtung. Andere Frachten werden von zwei Motor-Teams (rot und grün) gezogen, die in verschiedene Richtungen laufen. Dies ermöglicht bidirektionalen Frachttransport, erfordert jedoch eine Koordination der entgegen gesetzten Teams.
Melanie Müller studierte Physik an den Universitäten Münster und Nantes (Frankreich). Sie promovierte im Mai dieses Jahres auf dem Gebiet der Theoretischen Physik an der Universität Potsdam und arbeitet seither als Postdoc in der Abteilung Theorie & Bio-Systeme am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung in Potsdam. Aktuell arbeitet die Wissenschaftlerin an weiteren theoretischen Modellen für den zellulären Transport durch molekulare Motoren.
Carl-Ramsauer-Preis 2008
Der Carl-Ramsauer-Preis wird seit 2002 jährlich zu Ehren des Physikers und ersten Leiters des AEG Forschungsinstituts, Carl Ramsauer (1879 bis 1955), von der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin vergeben. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 19. November 2008, 17.15 Uhr am Universitätskomplex Golm, Haus 27, Hörsaal 0.01, Karl-Liebknecht-Straße 24-25, 14476 Golm statt.