Humboldt-Forschungspreisträger Prof. Timothy Swager zu Gast am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung

Der renommierte Chemiker wird im Rahmen des mit 60.000 EUR dotierten Preises Forschungsaufenthalte in der Abteilung Biomolekulare Systeme von Prof. Peter H. Seeberger verbringen.

4. September 2014

Der amerikanische Chemiker, Materialforscher und weltweit bekannte Experte für elektronische Polymere Prof. Timothy Swager hat den renommierten Humboldt-Forschungspreis gewonnen. Die amerikanisch-deutsche Zusammenarbeit widmet sich der Grundlagenforschung auf dem Gebiet der Entwicklung von hochsensitiven Nachweismethoden von Biomolekülen in biologischen Systemen. Prof. Swager ist John D. MacArthur Professor an der chemischen Fakultät des Massachusetts Institute of Technology (MIT). Das Hauptaugenmerk seiner Arbeitsgruppe gilt der synthetischen, supramolekularen, analytischen und Material-Chemie.

Bekannt ist Swager u.a. für die Entwicklung von molekularen Drähten. Winzige, einzelne Moleküle fungieren dabei als nanoelektrische Bauteile. Sie könnten die Grundlage bilden für neuartige chemische Sensoren. Aber auch auf dem Gebiet der elektronischen Polymere gehören zahlreiche Innovationen zu seinen Forschungsergebnissen. So wurden erst kürzlich funktionalisierte Kohlenstoff-Nanoröhrchen und -graphene entwickelt, die beispielsweise bei der Elektrokatalyse und der chemischen Sensorik eingesetzt werden können. So genannte Kohlenstoff-Nanotubes sind sehr dünne, hohle Zylinder aus Kohlenstoff-Atomen. Ihr großer Vorteil: Sie sind stabiler als Stahl, aber viel leichter sowie sehr biegsam. Swager entwickelte zudem einen extrem empfindlichen Sensor für den Nachweis von Sprengstoff, der heute weltweit eingesetzt wird und für den er vielfach ausgezeichnet wurde.

Humboldt-Forschungspreis:
Mit dem Preis werden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler für ihr bisheriges Gesamtschaffen ausgezeichnet, deren grundlegende Entdeckungen, Erkenntnisse oder neue Theorien das eigene Fachgebiet nachhaltig geprägt haben und von denen auch in der Zukunft weitere Spitzenleistungen erwartet werden können.

Nominiert werden können Wissenschaftler aus dem Ausland aller Fachrichtungen und aller Länder. Auf die Nominierungen qualifizierter Wissenschaftlerinnen wird besonderer Wert gelegt.

Die Preisträger sind eingeladen, selbst gewählte Forschungsvorhaben in Deutschland in Kooperation mit Fachkollegen für einen Zeitraum von bis zu einem Jahr durchzuführen. Der Aufenthalt kann zeitlich aufgeteilt werden.

Die Humboldt-Stiftung vergibt jährlich bis zu 100 Humboldt-Forschungspreise.

Die Nominierung erfolgt durch Wissenschaftler in Deutschland. Auch ein im Ausland tätiger Preisträger der Humboldt-Stiftung kann eine Nominierung initiieren, muss diese jedoch gemeinsam mit einem in Deutschland tätigen Kollegen einreichen. Eine Eigenbewerbung ist nicht möglich. Der Preis ist mit 60.000 Euro dotiert.

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