Forschungspreis für Französisch-Deutsche Kooperation
Helmuth Möhwald, Direktor am MPI für Kolloid- und Grenzflächenforschung, erhält den mit 22.000 EUR dotierten Gay-Lussac-Preis für die Zusammenarbeit von französisch-deutschen Wissenschaftlern. Der renommierte Preis wird gemeinsam vom französischen Ministére d’ Education Nationale und der Alexander-von-Humboldt-Stiftung an herausragende Wissenschaftler verliehen.
Das ausgezeichnete Projekt hat sich zum Ziel gesetzt, die Herstellung von Materialien mit neuartigen Eigenschaften für die Katalyse, Wirkstoffverkapselung und Abtrennung von umweltschädlichen Materialien zu verstehen und zu kontrollieren. Mittels Ultraschall können mikroskopisch kleine Luftblasen in Flüssigkeiten hergestellt und identifiziert werden. Kollabieren diese so genannten Kavitationsblasen, entstehen kurzzeitig Temperaturen von 5000°C in deren Zentrum. Aufgrund dieser entstehenden Hitze ist es möglich mit den Molekülen oder Nanoteilchen, die sich auf der Oberfläche der Blase befinden, Reaktionen durchzuführen. Die dabei entstehenden Produkte kühlen schnell ab. Dadurch entstehen Substanzen und Strukturen weitab vom Gleichgewicht: reaktive Nanopartikel, poröse Hohlkugeln aus anorganischen Komponenten, Polymeren oder Proteinen, Mischungen aus „nicht mischbaren“ Metallen oder Molekülen. Das Projekt wird gemeinsam von der Abteilung Grenzflächen am MPl für Kolloid- und Grenzflächenforschung und dem Institut für Separationstechnik des Centre d`Energie Atomique in Marcoule durchgeführt.