"Wasser, Essig, Öl: Sie mischen - und sie mischen nicht!"

Sonntagsvorlesung am 10. März 2013, um 11.00 Uhr am Neuen Markt 9 im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte in Potsdam.

7. März 2013

Jeder weiß, manche Flüssigkeiten mischen sich ohne Probleme, andere wiederum nicht . So verbinden sich „ wasserliebende“ (hydrophile) Substanzen wie Essig und „ wassermeidende“ (hydrophobe) wie Öl zwar untereinander, gegenseitig jedoch nicht.
So genannte Grenzflächeneffekte können das Mischungsverhalten nun aber völlig auf den Kopf stellen. Plötzlich vermengen sich grundsätzlich mischbare Flüssigkeiten zeitweise nicht mehr oder Flüssigkeiten entmischen sich sogar wieder. Dies kann passieren, wenn sich die Zusammensetzung der Flüssigkeit durch äußere Einflüsse wie z.B. Verdunstung lokal ändert.

Hans Riegler ist Arbeitsgruppenleiter am Max-Planck-Institut für Kolloid- und Grenzflächenforschung im Wissenschaftspark Potsdam-Golm. Der Physiker beschäftigt sich mit der nanoskopischen Morphologie und Funktion von Grenzflächen. Darüber hinaus untersucht er Keimbildungen, die durch Oberflächenspannung beeinflusst werden. Dies ist besonders für kleine Organismen von Bedeutung, da sie in und an Flüssigkeiten und Flüssigkeitsfilmen unterschiedlich leben.

Durch das Verständnis der lokalen Grenzflächeneigenschaften (Oberflächenbeschaffenheit , chemische Zusammensetzung) können in der Folge anwendungsspezifische Modifikationen gelingen. Von weiterem Interesse sind hierbei die funktionalen Phasenübergänge an den Grenzflächen von festen und flüssigen Stoffen. Die Forschungsergebnisse könnten Anwendung in der Herstellung und Optimierung organischer Solarzellen finden.

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